spectrum Photogalerie (Hg.): Hein Gorny – Illustrationsphotographie 1928–1940 (Ausstellungskatalog, Hannover, 7. April–14. Mai 1972), Hannover 1972.
Anfang des Jahres 1972 stehen Joachim Giesel, Peter Gauditz und Heinrich Riebesehl vor dem Nachlass mit 40.000 Negativen des 1967 in Hannover verstorbenen Fotografen Hein Gorny. Dieser zählte zu den prägenden Künstlern der Neuen Sachlichkeit und stand in Verbindung mit Albert Renger-Patzsch, Kurt Schwitters und Hugo Erfurth. Vor allem seine professionellen Arbeiten für Firmen wie Bahlsen und Pelikan sowie die Publikation zahlreicher Bildbände wecken das Interesse der Galeristen, die Gorny im Katalog als „Wegbereiter der modernen Werbephotographie“ vorstellen. Ihm widmen sie die Eröffnungs-Ausstellung der spectrum Photogalerie und würdigen sein Œuvre mit dessen erster Einzelausstellung überhaupt. Aus dem umfangreichen Nachlass gilt es für die Initiatoren, eine repräsentative Auswahl für Hein Gorny – Illustrationsphotographie 1928–1940 zu treffen. Diese umfasst 31 Werke mit Objekt-, Mode-, Werbe- und Tieraufnahmen sowie Reiseillustrationen. Riebesehl und Giesel fertigen hochwertige Abzüge der Exponate an, welche später auch in der Landesbildstelle Hamburg zu sehen sind. Mit der Fotografie Ohne Titel (Krägen) von 1928 befindet sich bis heute einer dieser Abzüge in Giesels Besitz. Die aufwendige Arbeit für die Ausstellung legt nicht nur den Grundstein für eine langjährige und erfolgreiche Ausstellungspraxis. Mit der Aufarbeitung und Verwaltung des Nachlasses leisten die spectrum Photogalerie-Gründer auch einen elementaren Beitrag zur Erhaltung und Erinnerung des Werkes von Gorny.
Mathilde Blum