Joachim Giesel, Louis Armstrong in der Niedersachsenhalle, Hannover, 12. Februar 1959.
Louis Armstrong, genannt Satchmo1, zählt mit Klassikern wie What a Wonderful World (1967) zu den einflussreichsten Jazzmusikern des 20. Jahrhunderts. Mit gerade einmal dreizehn Jahren beginnt er seine Karriere in seiner und der Geburtsstadt des Jazz – in New Orleans. In 53 Jahren wird er über 10.000 Konzerte auf allen Kontinenten spielen – in Begleitung seiner Bands Louis Armstrong and His Hot Five bzw. Hot Seven sowie von Musiker⁎innen wie Ella Fitzgerald und Duke Ellington. Während einer Europa-Tournee spielt er am 12. Februar 1959 in der Niedersachsenhalle in Hannover. Neben Armstrong, der seine berühmte Trompete spielt, hat sich seine Band aufgestellt. Ehrengästin ist Velma Middleton, die mit Armstrong ein Duett singt. Neben Armstrongs Klassikern intoniert die Band das Karnevalslied Der treue Husar sowie das Moritat von Mackie Messer aus Brechts Dreigroschenoper. Joachim Giesel, der ein Jahr zuvor seine Ausbildung als Fotograf beginnt, hält den Moment fest, wie Armstrong neben seiner Trompete sein Markenzeichen – ein weißes Schweißtuch – in der Hand hält. Als „eine Perlenkette von ganz und gar unglaublichen Tönen, hell und strahlend und mit einem ganz feinen samtenen Glanz obendrauf“, schreibt die Hannoversche Presse. Sechs Jahre später tourt dieser auch durch die DDR und tritt unter anderem in Leipzig auf. Die Fotografin Evelyn Richter begleitet die Tournee und hält sie fotografisch fest.
1 Die Bezeichnung Satchmo (Verkürzung von engl. „satchel mouth“ – Schulranzen-Mund) wurde dem afroamerikanischen Armstrong aufgrund seines großen Mundes zugeschrieben. Obwohl Armstrong den Spitznamen selbst verwendete, beruht er auf rassistischen Zuschreibungen, die Stereotype reproduzieren.
Katrin Kaiser