Tanz

Joachim Giesel, Szenen aus dem Rockballet Warlock (Choreographie Lothar Höfgen), Hannover, 1983.

„Zugabe, Zugabe klatschten und trampelten die Zuschauer begeistert“, schreibt die Hamburger Morgenpost am 3. März 1983. Das Rockballett erzählt die mystische Geschichte des Zauberers Warlock, welcher als Merlin reinkarniert wird und die Menschheit nach einer Katastrophe in die Zukunft führen soll. Die ausverkaufte Uraufführung findet im Kuppelsaal der Stadthalle Hannover statt. Die Inszenierung haben Lothar Höfgen, damals Ballettdirektor des Niedersächsischen Staatsballett, und der Deutschrock-Sänger Jon Symon entwickelt. Ihre Aufführung, welche von Symon und der Rockgruppe Jane begleitet wird, kombiniert Bewegungen des klassischen Balletts nicht nur mit Gesang, sondern auch mit Elementen des Jazz und Modern Dance zu Klängen von Schlagzeug, Bass, Gitarre und Synthesizer. Die Bühne, gestaltet von Wolf Lange, bildet die Kulisse für 25 Tänzer⁎innen in bunten Ganzkörperanzügen, welche Joachim Giesel aus verschiedenen Positionen fotografiert. Durch die von Giesel gewählte Perspektive von unten scheint es, als würde Mehmet Balkan, der die Hauptrolle des Warlocks tanzt, vor Nebelschleiern schweben. Um seine ungewöhnlichen Perspektiven und raffinierten Licht- und Schattenspiele zu erreichen, bewegt sich der Fotograf um die Bühne herum. Kurze Belichtungszeiten bewirken, daß die Tänzerin und den Tänzer im unteren Bild gestochen scharf in ihrer körperlichen Beherrschung des Sprunges festgehalten werden. Schnell muss Giesel nun die Negative im Studio entwickeln, damit diese für Programmheft und Presse verwendet werden können.

Emilia Pfeiffer

Zusatzmaterial

Warlock, Programmheft, Niedersächsisches Staatstheater Hannover, 1983. (Joachim Giesel Archiv)
Die Zauberkraft schafft große Sprünge, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 18. Mai 1983. (Joachim Giesel Archiv)